Selbsthypnose
Selbsthypnose (Auto-Heilhypnose)
„Sie sind organisch völlig gesund. Ihre Beschwerden stammen lediglich von funktionellen Störungen.“ Vor allem junge Menschen bekommen solche Befunde oft vom Arzt zu hören – und beginnen zu rätseln: Was ist nun wirklich mit mir los? Ich bin kerngesund? Habe ich mir die Schmerzen, die Übelkeit, die Schweißausbrüche, den Druck in der Herzgegend nur eingebildet?
Was heißt „lediglich“ funktionelle Störungen? Sind sie harmlos? Muß man sie als etwas ganz natürliches hinnehmen, wie etwa Müdigkeit? Oder können sie womöglich Folgen haben? Wie lasse sie sich beheben?
Ein ganzes Bündel wichtiger Fragen, worauf es vielfach lakonische Ratschläge gibt:
„Treiben Sie halt etwas mehr Sport.“
Oder:
„Versuchen Sie sich abzuhärten.“
Womit das ganze nur noch mehr bagatellisiert wird. Wer weiß schon, und wem wird unmissverständlich gesagt, dass funktionelle Störungen direkt zu chronischen Leiden und organischen Schäden führen?
„Organisch gesund“ – diese Diagnose kann in dem Moment, in dem man einen Leberschaden, ein Herzfehler oder ein Magengeschwür befürchtet, wie eine Erlösung wirken. Ein Zertifikat für Gesundheit ist es nicht.
Tatsächlich gesund ist erst der, dessen funktionsfähige, gesunde Organe auch bestimmungsgemäß funktionieren – und zwar in reibungslosem Zusammenspiel mit allen anderen Organen.
Die einzelnen Organe stehen mit einander in enger Beziehung. Jedem ist ein eigenes Kontrollsystem übergeordnet; die einzelnen Kontrollsysteme aber sind eng miteinander Verknüpft. Nur wenn jedes System selbst und in seiner Beziehung zu den anderen richtig funktioniert, sind die Voraussetzungen für Leistungsfähigkeit und Anpassung an unterschiedliche Belastungen gegeben.
Eine wichtige Rolle bei der Koordination der verschiedenen Funktionen spielt der Blutkreislauf. Neben der allgemeinen Versorgung mit Nährstoffen und dem Abtransport von Stoffwechselprodukten ist er auch für die Wärmeregulierung und die Aufrechterhaltung des Säurewertes zuständig.
Steuerfunktionen innerhalb des Organismus besitzen auch die Hormone. Von zentraler Bedeutung aber ist das gesamte Nervensystem. Es leitet Empfindungen weiter, übermittelt Impulse für die Muskeltätigkeit, macht Schmerzreize bewußt.
Es selbst besitzt wiederrum Zentren, die hemmenden oder fordernden Einfluß auf die Erregungskreise des Nervensystems nehmen. Über das Rückenmark sind die Organe mit dem Gehirn verbunden.
Wiederholt auftretende oder anhaltende Störungen des vegetativen Nervensystems – etwa eine falsche Lebensweise – führen zu chronischen Störungen. So kann das asthmatische Leiden letztlich zur Blählunge führen, das nervöse Herzleiden zum Herzinfarkt, das nervöse Magenleiden zum Magengeschwür, uvam.
Das Verhängnisvolle dabei ist: Statt die funktionelle Störung zu beheben und damit das Risiko der schweren Erkrankung auszuschalten, nehmen viele Betroffene bei Verstopfung Abführmittel, bei nervösen Herzleiden Beruhigungspillen. Wenn sie zu dick sind, geben sie viel Geld fürs „Abspecken“ (meist Diät) aus – um bald wieder genauso dick zu sein wie zuvor.
Viel einfacher und zugleich heilsam wäre es stattdessen, mit Hilfe von Selbsthypnose Einfluß auf das vegetative Nervensystem zu nehmen, um das Gewicht auf ganz natürlich Weise zu regulieren und den inneren Zwang, essen zu müssen, aufzuheben. Das nämlich ist möglich.1
Was ist Selbsthypnose?
Nur wenn unser Unterbewusstsein die jeweiligen Suggestionen akzeptieren kann, stellt sich auch ein dauerhafter Erfolg ein. Das ist der entscheidende Punkt bei einer Hypnose und Selbsthypnose. Das hat nichts damit zu tun, ob der Verstand die Suggestion akzeptiert. Sie kann für den Verstand auch unlogisch oder unsinnig sein.
Eine oft gestellte Frage ist: Kann man jemand in Hypnose zum Beispiel die Suggestion für ein Gewaltverbrechen eingeben? So einfach nicht. Denn diese Suggestion steht im Widerspruch zu unserem „Primitivbewusstsein“, das solche Handlungen nicht akzeptiert.
Selbsthypnose als auch Hypnose funktionieren nur, wenn die Mehrheit aller seelischen Anteile mit den gegebenen Suggestionen einverstanden ist. Alles andere ist wirkungslos, nur von kurzer Dauer oder erzeugt sogar Konflikte.
Selbsthypnose wie auch Hypnose sind besondere Trancezustände in denen die Aufmerksamkeit auf die gegebenen Suggestionen fixiert ist. Während die alltägliche Aufmerksamkeit sehr unbeständig ist und schnell den verschiedenen Umweltreizen erliegt, folgt die hypnotische Aufmerksamkeit konzentriert den jeweils vorgegebenen Gedankengängen und Ideen.
Das ist auch das Vorgehen bei einer Meditation. Dies ermöglicht einen intensiven Einfluss auf tiefere Seelenschichten. Somit ergeben sich die verschiedensten Möglichkeiten seelische als auch körperliche Vorgänge positiv zu beeinflussen.
Am Anfang der Selbsthypnose stehen ein paar Entspannungsübungen aus dem Bereich des autogenen Training, denn vollkommene Entspannung ist die wichtigste Voraussetzung für den Erfolg der Therapie. Diese erreichen Sie am besten im flachen Liegen auf dem Rücken und in einer ruhigen, ungestörten Umgebung.1
Quellen:
1 Aus dem Buch „Die besseren Pillen“
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